Polen - die Masuren, Ermland und Podlasie Der Nordosten Polens gilt als grüne Lunge Europas. Die dünn besiedelte Region ist geprägt durch Wälder und Tausende von Seen. Während der westlichere Teil, vor allem das Gebiet um die Großen Masurischen Seen, zu den stark besuchten touristischen Regionen zählt, ziehen die weiter östlich gelegenen Landesteile mit den Biebrza-Sümpfe und dem Urwald von Bialowieza vor allem Individualisten und Naturliebhaber an. Das Ermland mit seinen zahlreichen alten Burgen, Schlössern und Sakralbauten ist eine kulturgeschichtlich überaus interessante Region. Den westlichen Verwaltungsbezirk bildet die Woiwodschaft Warminsko-Mazurskie/Ermland und Masuren mit der Hauptstadt Olsztyn/Allenstein, den östlichen die Woiwodschaft Podlaskie mit der Hauptstadt Bialystok |
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Empfohlene Feriengebiete
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Masurische Seen: Mit einer Fläche von 114 qkm ist der Sniardwysee/Sperlingsee das größte Binnengewässer in Polen und ein bevorzugtes Segelrevier. Mit 104 qkm ist der nördlich gelegene Mamrysee/Mauersee kaum kleiner. Viele Inseln sind als Schutzgebiete für Vögel ausgewiesen. Rund um die Seenplatte gibt es reizvolle Ferienorte mit guten Übernachtungs- und Freizeitmöglichkeiten. Überall bestehen gute Bademöglichkeiten. Das Gebiet zählt zu den größten Ferienregionen des Landes.
Ein schmaler Landstreifen trennt Zalew Wislany (das Frische Haff) von der Ostsee. Quer durch das Haff verläuft die Grenze zwischen Polen und der russischen Enklave Kaliningrad/Königsberg.
Podlasie: Im Nordosten des Landes, kurz vor der Grenze zu Litauen, findet sich zwischen den Städten Suwalki und Augustów ein großes Seengebiet, das für Naturliebhaber besonders reizvoll ist. Südlich davon liegt die Hauptstadt Bialystok. In der urtümlichen Region finden Naturliebhaber reizvolle Feriengebiete. Insgesamt gibt es in der nordöstlichen Woiwodschaft Podlasie vier Nationalparks. Augustów ist von drei Seen umgeben. Die 30 000 Einwohner zählende Stadt ist ein bekanntes Segelzentrum. Von hier aus finden auch Ausflugsfahrten der Weißen Flotte statt. Die Pusczca Augustówska ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Polens. Eine beliebte, fast 100 Kilometer lange Paddelstrecke führt durch den Urwald über den Augustów-Kanal und weiter über den Fluss Czarna Hancza. Bialowieski-Nationalpark: Bekanntester Nationalpark ist der Bialowieski-Urwald, der von der UNESCO als Weltnaturerbe registriert wurde. Der Wald nimmt eine Gesamtfläche von 1250 Quadratkilometern ein und erstreckt sich bis nach Weißrussland. Die Natur ist hier sich selbst überlassen. Nur ein Teil des Urwalds darf mit Führern auf ausgewiesenen Wegen besucht werden. Insgesamt finden sich hier rund 5000 verschiedene Pflanzen sowie 15000 Tierarten. Die ältesten Bäume sind schon rund 500 Jahre alt. Größe Bewohner des Urwalds sind die Wisente. Ausgangspunkt für Touren in den Bialowieski-Nationalpark ist das Urwalddorf Bialowieza. Dort gibt es eine gute touristische Infrastruktur mit mehreren neuen Mittelklassehotels. Im Schlosspark befindet sich das Informationszentrum der Nationalparkverwaltung mit einem neu eingerichteten Museum. Bialystok erlebte im frühen 19. Jahrhundert seinen Aufschwung mit der Entwicklung der Textilindustrie. Im 2. Weltkrieg stark zerstört, zählt die Stadt heute rund 280.000 Einwohner und ist Verwaltungssitz der Woiwodschaft Podlaskie. Biebrzanski-Nationalpark: Der Biebrzanski-Nationalpark gilt als größtes und wertvollstes Moorgebiet in Mitteleuropa. Auf einer Länge von 135 km blieb der Biebrza-Fluss in seinem natürlichen Lauf erhalten. Mehr als 270 verschiedene Vogelarten haben in dem Schutzgebiet ihren Lebensraum und ihre Brutstätten. Vor allem im Frühjahr zieht der Nationalpark Ornitologen aus aller Welt an. Für Touristen sind innerhalb des Nationalparks rund 480 km Wanderwege und 400 km Radwege ausgewiesen. Per Kajak kann man auf einer 135 km langen Strecke auf dem Biebrza-Fluss durch den Park fahren. Die Nationalparkverwaltung unterhält bei Osówiec-Twierda ein Informationszentrum. Dort werden auch Kajaks vermietet. Lomza (40 000 Einwohner) liegt am Rande der Puszcza Kurpiowska . Im nahe gelegenen Nowogród gibt es ein Freilichtmuseum mit alten Bauernhäusern sowie Windmühlen und Werkstätten aus der Region. Narew-Nationalpark: Als polnischer Amazonas wird der Narew-Fluss mit seinen zahllosen Nebenarmen bezeichnet. Das Gebiet ist seit 1996 als Nationalpark geschützt. In diesem Bereich sind etwa 200 Vogelarten heimisch, von denen die meisten dort auch brüten. Sitz der Nationalparkverwaltung ist in Kurowo in einem alten Herrenhaus. Dort finden Ausstellungen statt und man kann von hier aus einen Lehrpfad begehen. Tatarische Dörfer: Östlich von Bialystok, nahe der Grenze zu Weißrussland, leben in Kruszyniany und Bohoniki noch Nachfahren der Tataren, die bis heute ihren moslemischen Glauben bewahrt haben. In den Dörfern gibt es noch hölzerne Moscheen und moslimische Friedhöfe. Die Tataren kamen im 17. Jahrhundert auf Einladung von König Jan Sobieski aus der Mongolei nach Ostpolen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden ihre Familiennamen polonisiert, ihren Glauben behielten sie bis heute und Vornamen wie Ali und Mohammed sind dort keine Seltenheit. Tykocin ist eine hübsche barocke Kleinstadt liegt westlich von Bialystok. Hier gibt es eine barocke Synagoge aus dem Jahr 1642. Sie war von den Nazis zerstört worden und wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Heute ist darin ein jüdisches Museum untergebracht. Sehr schön restauriert ist auch die barocke Pfarrkirche. Unweit von Tykocin befinden sich das Storchendorf Pentowo sowie das rustikale Gasthaus und Hotel in Kiermusi „Dworek nad Lakami". Wigry-Nationalpark (Foto) : Im Zentrum des Wigry-Nationalparks liegt der gleichnamige See, der mit 73 m zu den tiefsten in Polen zählt. In dem Gebiet sind etwa 190 Vogelarten heimisch, in den Gewässern leben 25 Fischarten. Auf einer Landzunge befindet sich ein barockes Kloster der Kamadulenser, das mit seinen zwölf Einsiedeleien heute als Hotel genutzt wird. Seenplatte von Ilawa: Bei Ilawa/Deutsch Eylau befindet sich das westlichste Seengebiet der Region. Es wird gelegentlich auch als Westmasurische Seenplatte bezeichnet. Unzählige große und kleine Seen sind durch Kanäle und Flüsse miteinander verbunden und bieten hervorragende Wassersportmöglichkeiten.
Die Region Warmia mit der Hauptstadt Olsztyn/Allenstein ist nicht nur landschaftlich besonders reizvoll, sondern bietet auch eine Reihe von kulturgeschichtlich interessanten Orten.
Östliche Masuren: Östlich der Großen Masurischen Seen wird die Landschaft hügeliger, die Dörfer werden noch ruhiger. Das so genannte Buckelmasuren ist sehr reizvoll, aber touristisch noch nicht so stark frequentiert wie der Westen der Region. Das Angebot an Unterkünften ist hier geringer, doch es gibt zum Beispiel eine große Zahl von Bauernhöfen, die auf Besucher eingestellt sind. Ein ideales Gebiet für Gäste, die nur Natur und Ruhe suchen. Größte Stadt in der Region ist Elk/Lyck. Die 60 000 Einwohner zählende Stadt wurde im Krieg stark zerstört, präsentiert sich aber heute wieder sehr ansehnlich. Am Ufer des Elckie-Sees wurde eine Promeniermeile angelegt. Auf einer kleinen Insel befinden sich noch die Grundmauern einer Ordensritterburg.Hauptattraktion von Elk ist die Schmalspurbahn, über die schon Siegfried Lenz geschrieben hat. Die alte Dampflok ist in der Sommersaison immer noch unterwegs und benötigt für die rund 20 km lange Strecke von Elk bis Zawady Tworki eine gute Stunde. Eine 30 km lange Tour führt nach Turowo, durch Wälder, kleine Dörfer und vorbei an glasklaren Seen. Start der Touren ist im 1913 erbauten Bahnhof von Elk, der heute auch als Eisenbahnmuseum genutzt wird.
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